Weingläser

Für verschiedene Weine gibt es bestimmte Weingläser. Die unterschiedlichen Weinglasformen ermöglichen einen differenzierten Geschmack der verschiedenen Weinsorten. Die Glasform veranlasst, dass der Wein teilweise zuerst an die Zungenspitze oder am Zungenhintergrund trifft, was ganz entscheidend ist.

Prinzipiell besteht das Weinglas aus einem Kelch, in den der Wein eingefüllt wird, einem Stiel und einem Fuß. Der lange Stiel sorgt dafür, dass sich der Wein im Kelch durch die Handwärme nicht erwärmt. Der Kelch sollte transparent, dünnwandig und sauber sein, denn dicke Glaswände beeinträchtigen den Weingeschmack. Die Weinglasform hat einen Einfluss auf die Entfaltung des Weines, die je nach Weinsorte die Säure, die Süße oder den Fruchtschmelz zur Geltung bringt. Damit sich der Wein entfalten kann, sollte das Weinglas höchstens bis zur Hälfte mit Wein eingefüllt sein. So hat der Wein genügend Platz und erhält durch das Schwenken auch genügend Sauerstoff, um seine Aromen entfalten zu können.

Grundsätzlich sind die Gläser für den Weißwein kleiner als für den Rotwein. Dies hat den Grund, dass Weißwein bei niedrigerer Temperatur (8 - 10°C) als Rotwein (16 – 18°C) getrunken wird. Dabei hat das kleine Glas den Vorteil, dass es schneller geleert und in kürzeren Abständen nachgeschenkt wird. Der Rotwein hingegen kann länger im Glas stehen, da er wärmer getrunken wird.

Im Folgenden werden die wichtigsten Weingläser für Rotwein und Weißwein vorgestellt.



Arten von Rotweingläsern


Universal Rotweinglas: das Glas ist relativ schmal und kann auch für Weißweine verwendet werden. Die Glasform sorgt dafür, dass sich zuerst die herben Geschmacksempfindungen entfalten. Die Süßen des Weines kommen erst später zum Vorschein.

Bordeaux-Glas: das Glas gibt es in zwei Variationen.
1. Die erste Variante hat eine sehr bauchige Glasform, in das vollmundige, große Weine in großen Mengen eingeschenkt werden. So können sich die Aromen vom Wein optimal entfalten.
2. Die zweite Variante hat einen niedrigeren Kelch und ist nicht so breit wie die erste. Die Glasform ist vor allem für reife Weine vorgesehen, damit sich die Aromen nicht voll entfalten sollen, da sie nicht immer angenehm riechen.

Burgunder-Glas: das Glas hat einen sehr breiten Kelch und ist am oberen Rand leicht nach außen geöffnet. Die Glasform sorgt dafür, dass der Wein zuerst auf die Zungenspitze trifft und so den süßen und fruchtigen Geschmack des Weines zum Vorschein bringt.


Arten von Weißweingläsern


Universal Weißweinglas: das Glas hat eine bauchige Form, bei dem vor allem die sauren und salzigen Geschmacksempfindungen stark hervorgehoben werden. Dies kommt dadurch, dass aus diesem Glas getrunken werden kann und nicht nur genippt – so gelangt der Wein direkt in die Mitte der Zunge.

Chardonnay-Glas: das Glas ähnelt sehr dem universellen Glas. Ein junger Wein wirkt besonders frisch und fruchtig aus diesem Glas. Bei einem reifen Wein hingegen werden die herben und würzigen Nuancen hervorgehoben.

Jungwein-Glas: es hat eine sehr schmale Form und ist nach oben leicht geöffnet, bei dem vor allem die süßen Geschmacksempfindungen hervorgehoben werden. Die sauren Komponenten werden dabei gut ausgeblendet. Außerdem hält der Duft des Weines vergleichsweise zu anderen Weingläsern sehr lang.