Rebsorten in Deutschland

Deutschlandweit werden auf knapp 100.000 Hektar Anbaufläche etwa 140 verschiedene Rebsorten zur Weinherstellung angebaut. Kommerzielle Bedeutung haben davon jedoch nur rund zwei Dutzend. Die in Deutschland kultivierten Rebsorten verteilen sich auf etwa zwei Drittel weiße Rebsorten und ein Drittel rote Rebsorten. Da Deutschland als Weinbauland sehr weitläufig ist – die Anbauflächen erstrecken sich von der Elbe im hohen Norden bis runter an den Bodensee im Süden – existieren hier sowohl fast sortenreine Weißweingebiete, als auch Weinbauregionen mit einer starken Tradition des Rotweins. Die wichtigsten Rebsorten in Deutschland werden im folgenden Artikel vorgestellt.


Weiße Rebsorten in Deutschland


Weiße Rebsorten nehmen in Deutschland rund zwei Drittel der gesamten Rebflächen ein und stellen damit den Löwenanteil in der deutschen Weinlandschaft. Die wichtigsten weißen Rebsorten in Deutschland sind dabei mit Abstand der Riesling und der Müller-Thurgau, sämtliche anderen Rebsorten sind mengenmäßig weit abgeschlagen. Die folgende Statistik zeigt die Verteilung der fünf wichtigsten weißen Rebsorten in Deutschland.



Die obige Statistik zeichnet ein eindeutiges Bild. Wirft man einen Blick auf die wichtigsten weißen Rebsorten in Deutschland, so wird schnell deutlich, dass die deutsche Weißweinlandschaft sehr stark von lediglich zwei Rebsorten dominiert wird. Deutlich zu sehen ist die Vorreiterrolle des Rieslings, der allein für knapp ein Drittel der deutschen Weißweinproduktion verantwortlich ist. Diese Klassiker unter den Rebsorten wird Deutschlandweit auf rund 22.000 Hektar Anbaufläche gepflanzt und gilt wie keine zweite Sorte als Aushängeschild der deutschen Weinkultur.

Auf dem zweiten Platz kommt dichtgefolgt der Müller-Thurgau, der knapp ein Viertel aller deutschen Weißweinrebsorten ausmacht. Müller-Thurgau-Weine sind äußerst beliebt, da sie in der Regel leicht zugänglich und äußerst vielseitig sind. Noch dazu ist diese Rebsorte recht anspruchslos und lässt sich problemlos in einer Vielzahl verschiedener Weinbauregionen kultivieren. Wenig verwunderlich also, dass der Müller-Thurgau zu den erfolgreichsten kommerziellen Rebsorten in Deutschland zählt.

Auf den Plätzen drei, vier und fünf finden sich die Rebsorten Grüner Silvaner, Kerner und Bacchus – alle jedoch im Vergleich zu den beiden wichtigsten Sorten jeweils weit abgeschlagen und mit einem Anteil deutlich unter 10%. Die Rebsorte Kerner konnte sich eine Zeitlang unter deutschen Winzern an steigender Popularität erfreuen, ist jedoch seit den frühen 90er Jahren in einem konstanten Abwärtstrend. Das restliche Viertel der weißen Rebsorten in Deutschland entfällt auf sonstige Rebsorten - wie etwa Chardonnay, Gutedel oder die Spätrebe - die allesamt jeweils nur einen äußerst geringen Prozentsatz ausmachen.


Rote Rebsorten in Deutschland


In den letzten Jahren lässt sich in der deutschen Weinlandschaft ein eindeutiger Trend hin zu den roten Rebsorten erkennen. Für diesen Trend gibt es verschiedene Indikatoren; einerseits findet sich die größte Produktion von Rotwein in den Weinbauregionen Rheinhessen und der Pfalz, welche beide zu den größten und wichtigsten Anbaugebieten in Deutschland zählen.


Andererseits ist auch eine regelrechte Renaissance klassischer Rebsorten zu beobachten. So konnte sich etwa der Spätburgunder an die Spitze der deutschen Rotweinlandschaft kämpfen. Die fünf wichtigsten roten Rebsorten in Deutschland sind in der folgenden Statistik aufgeführt.

Deutlich zu erkennen ist, dass auch die deutsche Rotweinlandschaft eindeutig von zwei Rebsorten dominiert wird, dem Spätburgunder und dem Dornfelder. Der Spätburgunder stellt dabei das Rotwein-Pendant zum Riesling bei den weißen Rebsorten dar. Aus dieser klassischen und edlen Rebsorte, die ursprünglich aus Frankreich stammt, werden äußerst hochwertige Rotweine produziert. Wenig verwunderlich also, dass diese rote Rebsorte sich zum Liebling unter den deutschen Winzern und Weingenießern gleichermaßen aufschwingen konnte. Seit den 90er Jahren konnten die Rebflächen des Spätburgunders in Deutschland stark anwachsen.

Auch bei dem Dornfelder auf Platz zwei handelt es sich um eine echte Erfolgsgeschichte. Diese Neuzüchtung aus Deutschland existiert gerade mal seit rund 60 Jahren und konnte sich in dieser Zeit bereits zur zweitwichtigsten weißen Rebsorte mausern. Noch bis in die 70er Jahre hinein, wurde der Dornfelder auf gerade mal 100 Hektar Anbaufläcke kultiviert – inzwischen sind es über 8.000.

Anders als bei den weißen Rebsorten, stellt bei den roten Rebsorten auch der Drittplatzierte Blaue Portugieser noch einen respektablen Anteil von über 10% an der Gesamtproduktion. Aus dieser anspruchslosen und ertragsreichen Rebsorte werden vollmundige und unkomplizierte Schoppenweine gewonnen.

Abgeschlagen auf den Plätzen drei und vier befinden sich der Blaue Trollinger und der Schwarzriesling, jeweils mit einem Anteil deutlich unter 10%. Der restliche Anteil verteilt sich auf sonstige Rebsorten, wie den Lemberger und den Regent.