Die Ausbildung zum Winzer


Der Beruf als Winzer scheint für viele Menschen geradezu ein Traumjob zu sein. Was könnte schließlich schöner sein als seinen eigenen Weinberg zu bestellen, viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen und seine eigenen Winzerwein zu erzeugen und natürlich auch zu verkosten! Doch wie sieht die Realität für Winzer wirklich aus? Und wie wird man überhaupt zum Winzer?  


Was man für den Winzerberuf mitbringen sollte

Wer eine Karriere als Winzer plant, sollte vor allem Spaß an der Arbeit im Freien haben und körperlich belastbar sein. Die Arbeit auf dem Weingut kann sehr anstrengend sein und besonders während der Weinlese muss hier jeder kräftig mithelfen. Gerade die Arbeit in Hanglagen ist nicht für Bewegungsmuffel. Besonders trinkfest muss man allerdings nicht sein um Winzer zu werden, auch wenn man das meinen könnte. Tatsächlich muss man zur Verköstigung des Weines diesen nicht einmal herunterschlucken. Freude an der Arbeit mit Getränken sollte man dennoch mitbringen!


Die Arbeitsbereiche des Winzers

Arbeiten im Weinberg -
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Winzer und Winzerinnen haben ein vielfältiges Beschäftigungsfeld. Dazu gehören vor allem die Pflanzung und Pflege der Weinreben, die Ernte der Weintrauben und die anschließende Verarbeitung zu Wein, Schaumwein oder auch Traubensaft. Auch die Vermarktung der eigenen Produkte ist ein Arbeitsbereich des Winzers. Winzer können ihr eigenes Weingut auf selbstständiger Basis bestellen oder in einem Fremdbetrieb angestellt sein, entweder als Mitarbeiter oder als Führungskraft. Auch in Winzergenossenschaften oder im Weinhandel können Winzer beschäftigt sein.


Die Winzerausbildung

Der klassische Weg zum Winzerberuf ist eine Ausbildung, die - wie in Deutschland üblich - drei Jahre dauert. Die Winzer-Ausbildung kann in einigen Fällen verkürzt werden, etwa wenn man bereits die allgemeine Hochschule erreicht hat oder bereits einen Berufsabschluss in der Tasche hat. Bei der Ausbildung zum Winzer handelt es sich um eine duale Berufsausbildung, das heißt die Ausbildung erfolgt zu gleichen Teilen in der Berufsschule und in einem Ausbildungsbetrieb.

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Neben einer Berufsausbildung gibt es in Deutschland auch die Möglichkeit ein Studium der Önologie (Kellerwirtschaft) abzuschließen. Dieser Studiengang wird beispielsweise im Fachbereich Geisenheim der Hochschule Rhein-Main angeboten. In Neustadt an der Weinstraße wird darüber hinaus ein duales Studium des Weinbau und der Önologie angeboten. In Österreich besteht die Möglichkeit für ein Studium an der Fachhochschule Burgenland, in der Schweiz wird der Studiengang an der Fachhochschule Westschweiz angeboten.


Verdienstmöglichkeit für Winzer

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Die Gehälter für Winzer sind sehr unterschiedlich und hängen vor allem vom Arbeitgeber, der eigenen Qualifikation, der Weinbauregion und der gesammelten Berufserfahrung ab. Darüber hinaus können Winzer auch selbsstständig ihre eigenen Erzeugnisse vermarkten oder am Ertrag einer Weinernte prozentual beteiligt sein. Ein realistisches Einkommen liegt bei etwa 1500 bis 2000 Euro brutto monatlich. Wie bei jedem anderen landwirtschaftlichen Beruf auch hängt hier der Verdienst nicht zu Letzt auch vom Wetter ab.  



Karriereaussichten für Winzer

Auf Grund eines regelrechten Booms für Deutsche Weine sieht die berufliche Zukunft für Winzer zur Zeit sehr gut aus, was sich auch in steigenden Ausbildungszahlen niederschlägt. Deutscher Wein ist am internationalen Markt in den letzten Jahren immer populärer geworden und konnte sein Image der billigen Massenware erfolgreich hinter sich lassen. Auch die Deutschen selbst trinken mehr Wein, was sich beispielsweise auch in den sinkenden Zahlen des Bierabsatzes bemerkbar macht. Geradezu rosige Aussichten also, für den Winzerberuf.